2020 war das „Beethoven-Jahr“, so hatte auch das Stuttgarter Ballet eine Hommage an den weltberühmten Komponisten geplant, einen neuen Ballettabend, der Stücke von zwei zeitgenössischen Meisterchoreographen vereint : Hans van Manen und Mauro Bigonzetti.
Bekannt für seine aparten, sinnlichen und höchst musikalischen Stücke, kreierte der italienische Choreograph Mauro Bigonzetti eigens für diesen Abend das Stück Einssein. Inspiriert haben ihn drei Klaviersonaten Beethovens : „Für Beethoven sollte man Hören neu lernen, dann hört man etwas sehr Besonderes, etwas Urmenschliches.“
Hans van Manens Werke sind berühmt für schlichte Eleganz, Tiefgründigkeit und brodelnde Spannung. Dabei schafft er eine Einheit aus Bewegung und Klang, die beide souverän ihre jeweilige Wirkung entfalten lässt. Große Fuge, zur gleichnamigen Musik Beethovens, ist eines der Meisterwerke des niederländischen Grandseigneurs des Tanzes. In einem Tanzwettkampf der Geschlechter greift er die ungeheure Dynamik von Beethovens Musik auf. Abwechselnd dramatisch, spielerisch und aufbrausend ist van Manens Choreographie immer auf Augenhöhe mit der Musik. Ebenfalls eine exquisite Symbiose von Tanz und Musik ist sein Adagio Hammerklavier : eine ruhige, besinnliche Studie für drei Paare.