Eine raffinierte und außergewöhnliche Auswahl von vier Werken erwartet das Publikum in Backnang an diesem Abend: Als der Wiener „Walzerkönig“ Johann Strauss (Sohn) 1861 seinen musikalischen Scherz veröffentlichte, wusste man längst, dass es unmöglich ist, eine Maschine zu bauen, die, einmal in Gang gesetzt, ewig weiterarbeitet. Seine rein musikalische Darstellung der Überschreitung physikalischer Gesetze macht das Unmögliche hörbar! Der Wiener HK Gruber komponierte sein Pandämonium 1978 auf scheinbar harmlose Kinderreime des Wiener Dichters H. C. Artmann. Dazu setzte Gruber musikalische Versatzstücke – Zitate aus Klassik und Pop, Orchester- und Kinderinstrumente – ähnlich wild zusammen wie der berühmte Dr. Frankenstein die Teile seines künstlichen Monsters. George Gershwin hatte 1924 mit der Rhapsody in Blue die Grenze zwischen Jazz und Klassik überwunden, sein in unserem Konzert in einem besonderen Arrangement für Jazztrio und Orchester gespieltes Klavierkonzert in F, das Charleston wie Blues in sich aufnimmt, endet in einer fulminanten „Orgie von Rhythmen“. Und der als „ Bad Boy of Music“ bezeichnete Amerikaner George Antheil komponierte 1925 seine Jazz Symphony mit der gleichen Absicht wie Gershwin, musikalische Gegensätze zu vereinen. Wie das Ganze zusammenpasst – das zeigen eindrucksvoll die Stuttgarter Philharmoniker, begleitet und dirigiert von Frank Dupree und HK Gruber!