Eigentlich könnte alles gut sein zwischen Julia und Faizan. Seit einigen Wochen sind die beiden ein Liebespaar – wenn Faizan in diesem Land nur bleiben dürfte. Als Asylbewerber aus Pakistan sind seine Chancen auf ein Hierbleiben gleich null. Und so entschließt sich Julia, ihren Freund zu heiraten, obgleich sie eigentlich niemals und unter keinen Umständen jemals heiraten wollte. Doch wenn sie geglaubt hat, dass mit einer Ehe nun alles gut werde, dann hat sie sich geirrt.
Joachim Zelters Roman erzählt von der Endlosigkeit und Aussichtslosigkeit eines Asylverfahrens in Deutschland, wo auch eine Ehe kein hinreichender Grund mehr für irgendetwas ist – schon gar nicht für ein Hier- oder Zusammensein. Er beschreibt einen kafkaesk-kalten Kosmos akribischen Rechts, in dem die beteiligten Menschen in einem endlosen Kraftakt immer mehr an Autonomie und Substanz verlieren, bis kaum mehr etwas von ihnen übrig ist.
Joachim Zelter ist nicht nur einer der bekanntesten Schriftsteller in Baden-Württemberg, dessen Romane Der Ministerpräsident ( 2010 ) und Im Feld ( 2018 ) für den Deutschen Buchpreis nominiert waren, er ist auch ein begnadeter Vorlesekünstler. Sein Auftritt findet in der Reihe „Lesungen in allen Himmelsrichtungen“ des Deutschen PEN-Zentrums statt.