Wenn Bea von Malchus sich an das Jahr 1972 erinnert, an ihre Jugend in Dortmund, dann wird das zu einer humorvollen und nachdenklichen, jedenfalls abenteuerlichen Zeitreise.
Stichworte genügen: Es gibt Ravioli aus der Dose, Tri Top und Raumschiff Enterprise. Richard Nixon bombardiert Vietnam und ein Polizist schießt Andreas Baader in den Hintern. Der Teen­ager Bea muss auf ein Mädchenlyzeum, schreibt Briefe an ihren Skilehrer und ist abwechselnd in Mark Spitz und Mark Twain verknallt.
Säwentitu – das liegt ein halbes Jahrhundert zurück und war doch eben erst. Das Buch mit dem einprägsamen Titel ist wie eine große Schachtel voll Konfekt: Lauter kleine, einzeln verpackte Geschichten, lustig, traurig, poetisch, politisch und oft so albern wie Pubertät eben ist.
Am Anfang des Abends macht Bea von Malchus, was sie will. Nach der Pause darf dann das Publikum bestimmen, was sie für es liest. Manchmal summt sie sehr schlecht Melodien von damals und wer sie errät, gewinnt eine Prilblume. Wen das an einen Kindergeburtstag erinnert, liegt vermutlich richtig. Wer Bea von Malchus schon erlebt hat, darf sich auf das Wiedersehen freuen, wer nicht, auf ein überraschendes Kennenlernen.